„Wenn´s zu Lichtmess stürmt und schneit, ist der Frühling nimmer weit,“ heißt es in einer alten Bauernregel.Mit Lichtmess begann ehedem das Bauernjahr, es war in der bäuerlichen Bevölkerung ein wichtiger kirchlicher Feiertag; an diesem Tag wurde letztlich der Christbaum wieder abgeräumt und aus der Stube getragen. Die Bäuerin hat ihn meist vor das Stubenfenster gestellt und für die Vögel mit Speckschwarten behangen. Außerdem wurde auch zu Lichtmess die Weihnachtskrippe abgebaut und die Krippenfiguren bis zum Advent wieder verstaut, da ja offiziell bis Lichtmess die Weihnachtszeit dauert. Es war sozusagen die Mitte der Winterzeit – die eine Hälfte der eher „arbeitslosen“ Zeit am Hof übernahm der eine Bauer für seine Dienstboten, die andere Hälfte der nächste Bauer, wenn ein sogenannter Dienstboten-Wechsel anstand. Dazwischen gab es für die „Deastleit“ einen 14-tägigen Schlanklurlaub, der besagte, dass sie tagsüber frei hatten, morgens und abends zum Füttern des Vieh am Hof sein mussten, es sei denn, sie haben sich um Vertretung bemüht. Im Herbst allerdings hat der Bauer jenen Mägden und Knechten, mit denen er zufrieden war, ein sogenanntes „Drangeld“ angeboten und sie gefragt, ob sie auch im kommenden Jahr wieder am Hof bleiben. Wenn die Führung am Hof hart war, suchten die Dienstleute schon rechtzeitig in Sonntagsgesprächen an den Kirchentüren nach Alternativen. Wenn sie aber zufrieden waren, wurde ihnen dann zu Lichtmess der Lohn für das kommende Jahr wieder zugesagt oder neu bemessen. Neben Geld bekamen die Knechte noch etliche Socken (meist schafwollene) und Hemden und blaue Stoffe für Vierflecke, sogenannte „Fürta“; die Mägde wieder bekamen dazu noch Stoffe für ein schönes Kleid, oft noch einen „Haar“ zum selber spinnen und ein Stück Leinwand event. für die Aussteuer. In dieser Zeit war auch der Höhepunkt des Faschings, es gab überall in den Dörfern buntes Treiben, die Leute hatten Geld und es fanden daher auch die Bälle, Hochzeiten und Bauerntänze statt. Zu den üblichen Abschlüssen von der Arbeit des Federnschleißens gab es die Federnbälle oder Polstertänze statt. Die Bauern und Knechte gingen tagsüber gerne zum Eisstockschießen oder sie saßen in den Nachbarhäusern beim Kartenspiel zusammen. Bis in die 60-iger Jahre war Lichtmess auch das Fest der Reinigung Mariens. In der Kirche feiert man zu Lichtmess die Darstellung des jungen Jesus im Tempel. Denn nach dem jüdischen Glauben galt eine Frau 40 Tage lang nach der Geburt eines Sohnes als unrein und der Erstgeborene als das Eigentum Gottes. Er musste also in den Tempel zum Herren gebracht werden und mit einem Opfer ausgelöst werden. Bei Josef und Maria waren es zwei Tauben, die sie dem Priester zu übergeben hatten.